Aktionsbündnis Pro Krankenhaus Schongau
 
Für eine gute Gesundheitsversorgung im Landkreis

Pressemitteilung am 3.2.23

Der Bürgerentscheid am 4.12.22 war zwar aus unserer Sicht erfolgreich, aber die Aussagen der Landrätin und des Geschäftsführers ließen in den darauffolgenden Tagen erkennen, dass ein „Stillhalten für ein Jahr“ und dann „Weiter so mit den Plänen zum Zentralkrankenhaus“ das Ziel war. Dann kam – obwohl sogar schon im Strukturgutachten angekündigt – „ganz überraschend“ die grundlegende Reform der Krankenhausvergütung vom Bund.
Die Reform wird in Kraft treten und gilt nun zusätzlich zum Bürgerentscheid, obwohl bei den von der Landrätin vorgestellten Varianten – die vom Aufsichtsrat mit Experten erarbeitet wurden - anscheinend keine Rücksicht auf den Bürgerentscheid genommen worden ist. Der Bürgerentscheid beinhaltet, dass die beiden Krankenhäuser Schongau und Weilheim als Grund- und Regelversorger erhalten bleiben und dass die Geburtenstation in Schongau bleibt. Eine Level Ii-Variante als ambulante Versorgung mit Akutpflegebetten erfüllt den Willen der Bürger nicht, weder in Schongau noch in Weilheim.
Die zwei Varianten, die dementsprechend geprüft werden müssen, sind:
1. Schongau wird zum Krankenhaus Level II ausgebaut. D.h. neben der Grundversorgung mit innerer und chirurgischer Abteilung, ziehen die meisten Fachabteilungen aus Weilheim nach Schongau. Bestehende Abteilungen wie die Intensivmedizin und Notfallmedizin werden ausgebaut.  Schongau bekommt die telemedizinische Anbindung an MRI (Klinikum München Rechts der Isar)und hat mit dem auf dem Gelände befindlichen Hubschrauberlandeplatz eine gute Anbindung , falls nötig. Die Pflegeschule vor Ort erfüllt jetzt schon die Kriterien für einen Level II.
Weilheim wird zum Krankenhaus Level In. Auch dort gibt es eine Basisbehandlung Innere Medizin und Chirurgie, Intensivbetten, eine Notaufnahme und evtl. weitere Fachabteilungen und telemedizinische Verknüpfung mit dem MRI. Sogar der außerhalb liegende Hubschrauberlandeplatz erfüllt die Voraussetzungen für diesen Level.
Oder 2. Beide Krankenhäuser werden als Level In-Krankenhäuser betrieben und die Patienten werden für darüberhinaus führende Behandlungen in größere Häuser außerhalb des Landkreises verlegt.
Ein Herunterfahren auf ein Ambulanzzentrum mit Akutpflegebetten ist nicht nur gegen den Willen der Bürger im Bürgerentscheid, sondern es wäre eine Entscheidung, die allen Bürgern im Einzugsgebiet des Schongauer Krankenhauses nur eine Versorgung zu praxisüblichen Zeiten von Montag bis Freitag von 8- 18 Uhr in dem medizinischen Versorgungszentrum ermöglicht. Nachts, am Wochenende und an Feiertagen findet  im Krankenhaus Schongau keine ärztliche Versorgung statt.  Grundsätzlich müssen alle Notfälle nach Weilheim oder ein anderes Haus mit Notaufnahme gebracht werden. Für ca. 30.000 Menschen bedeutet dies eine Anfahrt von mehr als 30 Minuten.  Auch wenn im östlichen Landkreis mehr Menschen wohnen, kann dies kein Argument für den Standort Weilheim sein, denn diese wären sogar ohne eigenes Krankenhaus in Weilheim deutlich besser versorgt durch die umliegenden Häuser.
Die Argumentation der schwierigen Suche nach Assistenzärzten für den Standort Schongau wäre vor allem mit der Variante 1 kein Thema mehr, denn die Ärzte werden dorthin gehen, wo sie attraktive Bedingungen zur Weiterbildung vorfinden.  Auch die Finanzierbarkeit wäre sicher am einfachsten, da in Schongau die besten  Voraussetzungen für einen Ausbau gegeben sind.
Das Aktionsbündnis wird diese beiden Varianten den Gremien (Aufsichtsrat und Kreisräte) vorstellen und sich im Sinne der Bürger dafür einsetzen.